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Meinung: Früh übt sich

EINSCHULUNG IN BERLIN

Die schönste Zeit in der Schule ist für Kinder, Eltern und Lehrer die Grundschulzeit. Die Kinder lernen mit Feuereifer. Zwischen ihnen und ihren Lehrerinnen herrschen Respekt und Zuwendung. Die Eltern, die ihre Kinder stolz und ängstlich in die große Welt schicken, suchen ein enges Verhältnis zur Schule. Ein ideales Bild? Natürlich. Ganz sicher ist aber auch, dass die Grundschule der pädagogische Ort ist, der von der deutschen Bildungskrankheit am weitesten entfernt ist – einfach deshalb, weil die Erwartungen an die Schule noch viel größer sind als Enttäuschungen und Frust. Viele Berliner ABCSchützen, die heute ihre Einschulung feiern, werden am Montag nach Hause kommen und nichts anderes im Schilde führen, als zuallererst ihre Hausaufgaben zu machen. Kinder wollen lernen. Deshalb ist der Berliner Weg zu begrüßen, das Einschulungsalter zu senken. Schulsenator Klaus Böger sollte mutig sein und die neuen Vorschläge zu einem verpflichtenden Vorschuljahr im Rahmen der Schule ohne Vorbehalte prüfen und diskutieren. Berlin hat alle normalen deutschen Bildungsprobleme und die besonderen einer großen Stadt noch dazu. Wie überall in Deutschland werden die Kinder zu spät eingeschult. Und mehr als anderswo brauchen die Berliner Kinder eine frühe Bildungschance, deren Eltern aus sozialen oder kulturellen Gründen das Angebot der freiwilligen Vorschule einfach nicht annehmen. tib

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