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Meinung: Furchen für das Land

Sagt der Schorsch zum Wiggerl: Gemma pflügen? Ein Satz, wie man ihn Deutschland jeden Tag tausendmal zu hören bekommt.

Sagt der Schorsch zum Wiggerl: Gemma pflügen? Ein Satz, wie man ihn Deutschland jeden Tag tausendmal zu hören bekommt. Gesunde junge Männer treffen sich an der Furche, vertiefen ihre Kenntnisse zur Bodenverarbeitung und dann pflügen sie, was das Zeug hält. Eine bukolische Herrlichkeit, der nun Gefahr droht: Der sächsische Landesrechnungshofdirektor, der keine Spaltfurche nicht erkennen tut, selbst wenn er in ihr steckt, kritisiert, dass das Agrarministerium von Sachsen den „Bundeswettbewerb im Leistungspflügen“ mit 242 000 Euro unterstützt habe. Der viertägige Wettbewerb, sagt dieser Bürokratenochs, sei eine „gesellige Veranstaltung“ gewesen. Gesellig? Ja, was weiß denn so ein Zahlengrischperl? Nie war der deutsche Boden so gut bearbeitbar wie heute, die Vorfrucht ist gut gemulcht, der Boden krümelt schön. Wann, wenn nicht heute sollten wir alle pflügen gehen? Das Land muss umgegraben werden, das Land braucht Furchen! Überall Furchen! Der Ruck ist doch nur der Anfang, der Staat braucht neue Saat. „Lasst uns pflügen, lasst uns bauen“, sang man in Sachsen noch vor kurzem. Zu Recht: Ohne die pflügenden Wiggerls wird’s nie ein Wachstum geben. Also, gehen wir pflügen? mos

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