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Meinung: Gegen den Wind

„Das Gefühl, gut zu sein / Leistungsorientierung und soziales Denken sind ein Widerspruch, heißt es. Aber warum handeln Amerikas Milliardäre dann anders?

„Das Gefühl, gut zu sein / Leistungsorientierung und soziales Denken sind ein Widerspruch, heißt es. Aber warum handeln

Amerikas Milliardäre dann anders?“

vom 7. August

„… es ist kaum nachzuvollziehen, warum ein Milliardär, der sein Vermögen aus eigener Kraft geschaffen hat, plötzlich sozial denken soll“. „… der Gegensatz zwischen Leistungsorientierung und sozialer Orientierung ist … nicht vollständig durchzuhalten.“ Dies schreiben Sie. Konsequent zu Ende gedacht heißt dies: Leistungsorientierung ist nicht sozial, oder pointiert formuliert: Leistung ist asozial.

Kann denn ein leistungsorientierter und erfolgreicher Unternehmer auf dem Weg zum Erfolg nicht sozial sein? Was ist mit der Vielzahl von Unternehmern, die neben 13 Monatsgehältern Urlaubs- und Weihnachtsgeld bezahlen, eine betriebliche Altersversorgung bieten, Betriebssport und Betriebskasino bereithalten, unternehmensinterne Weiterbildung und Betriebskindergärten organisieren? Dies ist soziale Leistungsorientierung!

Ein leistungsorientierter und erfolgreicher Unternehmer wird nicht erst dann sozial, wenn er im Alter Teile seines Vermögens spendet. Soziale Orientierung ist keine „evolutionspsychologisch“ zu erklärende Altersschwäche erfolgreicher Unternehmer, sie ist die Basis des Unternehmenserfolges. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Leistungsorientierung und sozialer Orientierung.

Dr. Klaus Zehner, Berlin-Moabit

Wollen wir wirklich ein Bakschisch-System mit zahlreichen Steuervergünstigungen für die Spender installieren, dass die Empfänger abhängig von Almosen macht, oder wollen wir eine breite und gerechte Lasten- und Besitzverteilung in unserer Gesellschaft zumindest anstreben, auch wenn uns bei dem Vorhaben der Lobbywind heftig ins Gesicht bläst?

Dr. Oliver Brandt, Berlin-Steglitz

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