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Meinung: Gegen die Wand

Dieser Tage war Moby mal wieder in der Stadt. Bei seinem Konzert schwärmte der New Yorker Superstar von den alten Zeiten in Berlin.

Dieser Tage war Moby mal wieder in der Stadt. Bei seinem Konzert schwärmte der New Yorker Superstar von den alten Zeiten in Berlin. Er widmete seinen DJKumpeln aus den Neunzigerjahren ein furioses Stück. Da ging vielen Zuhörern auf, was sie schon vergessen hatten: Techno – das war mal richtig gute Musik! In Berlin hatte man dazu passend eine richtig gute Idee: die Love Parade. Sie entwickelte sich vom Szene-Ereignis zum Massenspektakel. Sie wurde zum Exportartikel. Sie stand für das neue, das junge, das kreative Berlin. Vergangenes Jahr dann das Ende, das zur Pause umdefiniert wurde. 2005 kämen sie wieder, keine Frage, kündigten die Love-Parade-Macher an. Für viele Berliner, auch solche, die dem Spektakel einst wohlwollend bis begeistert gegenüberstanden, klang das wie eine Drohung. Aus dem kreativen Chaos war nämlich längst ein unprofessionelles Gewurschtel geworden. Obwohl die Love Parade nun auch für 2005 vor dem Aus steht, haben die „Organisatoren“ den Umzug schon für 2006 angemeldet. Das zeugt von sonnigen Gemütern – und von wenig Realitätssinn. Die Love Parade muss wohl erst total gegen die Wand fahren, damit sie mit neuer Führung wieder starten kann. Dann könnte man mal bei Moby anfragen. mah

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