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Meinung: Geschwindigkeit ist keine Hexerei

„500 Wörter die Minute“ von Sidney Gennies vom 6. Mai Nachdem ich den Artikel wie empfohlen in knapp drei Minuten las, habe ich die Zeit für diesen Drei-Minuten-Brief gewonnen: Wolfgang Schmitz hätte die Methode des „Improved Readings“ nicht aus Australien importieren müssen, sie war in „Deutschland“ längst bekannt.

„500 Wörter die Minute“ von Sidney Gennies vom 6. Mai

Nachdem ich den Artikel wie empfohlen in knapp drei Minuten las, habe ich die Zeit für diesen Drei-Minuten-Brief gewonnen: Wolfgang Schmitz hätte die Methode des „Improved Readings“ nicht aus Australien importieren müssen, sie war in „Deutschland“ längst bekannt. Ich erinnere an Franz Loesers Buch „Rationelles Lesen“, 1971 im Urania-Verlag Leipzig / Jena /Berlin erschienen.

Für DDR-Bürger war das Buch sehr geeignet, weil man mit seiner Hilfe Parteitagsberichte u. a. Polit-Prosa in kurzer Zeit bewältigen konnte. Natürlich ist es auch heute für politische und alle anderen Standardverlautbarungen brauchbar.

Man kann auch einen über dreihundert Seiten starken Roman in weniger als einer Stunde lesen, um dann, Feinheiten beiseite gelassen, über ihn mitzureden. Optimal allerdings ist, Romane überhaupt nicht zu lesen und dennoch mitzureden. Die Anleitung dazu gibt Pierre Bayard: „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“ (Verlag Antje Kunstmann, München 2007). Diese sollte man, ob „rationell“ oder nicht, zumindest lesen.

Dr. Jürgen Engler, Berlin-Lichtenberg

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