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Meinung: Getrennt gekämpft, gemeinsam verloren

PRÄSIDENTENWAHL IN SERBIEN GESCHEITERT

Als im Oktober 2000 das MilosevicRegime stürzte, standen der neue jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica und Serbiens Ministerpräsident Zoran Djindjic für den Aufbruch in eine bessere Zukunft. Zwei Jahre später haben sich die einstigen Hoffnungsträger nicht nur in einen andauernden Machtkampf verstrickt, sondern das Land in den politischen Stillstand geführt. So scheiterte die serbische Präsidentenwahl zum zweiten Mal am Desinteresse der Wähler. Viele reformwillige Bürger hielten weder Kostunica noch seine beiden ultra-nationalistischen Gegner für überzeugende Kandidaten. Dass es aus den Reihen des Djindjic-Lagers keinen Präsidentschaftsanwärter gab, kam zudem einem Wahlboykott gleich. So geht Vertrauen in die politischen Institutionen verloren. Das nimmt Djindjic in Kauf, um Kostunica ins politische Abseits zu drängen. Kostunicas Anhänger zeigten wiederum vergangene Woche mit der Ablehnung des Haushaltes, dass auch sie den Boykott einer konstruktiven Mitarbeit vorziehen. Noch ist nicht absehbar, wann sich bei beiden die nötige Einsicht durchsetzt, dass sie Serbiens Zukunft nur gemeinsam gestalten können. Das heißt: nur mit Kompromissen. gem

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