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Meinung: Giftspritze

Gute Politiker wissen, wer ihre Zielgruppe, sprich Wählerklientel ist. Diese gilt es unter keinen Umständen zu verärgern oder zu verwirren, ganz besonders in Wahljahren nicht.

Gute Politiker wissen, wer ihre Zielgruppe, sprich Wählerklientel ist. Diese gilt es unter keinen Umständen zu verärgern oder zu verwirren, ganz besonders in Wahljahren nicht. Der Bundeskanzler der rot-grünen Koalition verhält sich derzeit nicht wie ein kluger Politiker, denn mit seiner Gesundheitspolitik stößt er seine Zielgruppe regelrecht vor den Kopf. Ärzte und Pharma-Industrie durften sich zuletzt über wohlwollende Behandlung freuen - die Versicherten und Patienten waren dagegen die Dummen. Jüngstes Beispiel: die Beitragssteigerungen zu den gesetzlichen Krankenversicherungen und die fehlgeschlagenen Sparanstrengungen im Arzneimittelbereich. Fast jeder gesetzlich Versicherte wird vom kommenden Jahr an für die Krankenkasse tiefer in die Tasche greifen müssen, weil der Kanzler und die Gesundheitsministerin echte Reformen scheuen. Die Folge sind immer rasanter steigende Kosten im Medizinsektor bei nur mittelmäßiger Behandlungsqualität. Das ist zugleich Gift für die Arbeitsplätze, weil die Lohnnebenkosten steigen. Die wahre Zielgruppe dieser Regierung, die Bürger, dürfte dies in den kommenden Monaten stark verärgern. Will der Kanzler auch im September 2002 noch für einen guten Politiker gehalten werden, muss er schleunigst etwas für seine Zielgruppe tun.

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