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Meinung: Grenzüberschreitend

Ja, Österreich kann sich glücklich schätzen. Es hat eine, im Vergleich, geringe Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent.

Ja, Österreich kann sich glücklich schätzen. Es hat eine, im Vergleich, geringe Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent. Darum auch kommt Nachbar Edmund Stoiber – übrigens aus Oberaudorf direkt an der Grenze –, auf die Idee, eine Quote von ungefähr vier Prozent und besser zum Ziel deutscher Politik zu erklären. Nun ist aber gerade Wahlkampf hierzulande, und da verbietet es sich, viel zu versprechen. Wer es dennoch tut, läuft in die so genannte SchröderFalle: daran gemessen zu werden, was man vorher gesagt hat. Ganz besonders zur Arbeitslosigkeit. Auf diesem Gebiet reagieren wir Deutsche inzwischen sehr empfindlich. Der amtierende Kanzler hat doch vor allem deswegen gegenwärtig enorme Probleme, weil er die Zahl der Menschen ohne Job drastisch senken wollte. Stoiber scheint das irgendwie entfallen zu sein. Außerdem muss er nach seinem ersten Vorstoß in diese Richtung überhört haben, wie die Kanzlerkandidatin der Union nichts zu einer genauen Zielmarke sagen wollte, der CDU-Generalsekretär ebenfalls nichts. Und hatten sich nicht vor kurzem seine engen Berater hörbar gewunden, die vier Prozent zu relativieren? Nix da, Stoiber bleibt dabei. Das bedeutet: Wenn die Union demnächst wirklich im Bund regieren sollte, dann soll die Arbeitslosenzahl von jetzt rund 4,7 Millionen auf etwa 1,7 Millionen verringert werden. Konservativ gerechnet. Das wäre mehr als eine Halbierung. Also, ein Versprecher war das nicht, sondern ein wiederholtes Versprechen. Und grenzüberschreitend, in mehrerlei Hinsicht.cas

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