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Meinung: Grillstäbe Peking Art

EXPORT DER HANAUER ATOMFABRIK NACH CHINA

Einen der brisantesten Konflikte innerhalb der Koalition versucht die Bundesregierung durch Schweigen zu entschärfen: Wer immer fragt, wie es um den umstrittenen Export der Hanauer Atomfabrik nach China stehe, erhält seit Wochen nur die stereotype Auskunft: Wir befinden uns im Prüfprozess, der Ausgang ist offen. Die Verschlossenheit allein ist schon ein sicheres Indiz dafür, dass alle Beteiligten um die Sprengkraft der Entscheidung wissen. Doch wenn in Berlin die Regierungssprecher schweigen, reden eben andere – etwa Chinas ChefAtomwissenschaftler. Der hat nun offenherzig eingeräumt, dass sein Land die Fabrik nicht etwa für den Einsatz mit kommerziellen Leichtwasser-Reaktoren benötigt, sondern um Brennelemente für Schnelle-Brüter-Reaktoren herzustellen. Für die Atomkritiker von Grünen und SPD ist das ein weiteres Indiz für ihren Verdacht, dass die Atommacht die deutsche Anlage doch militärisch nutzen will. Denn bei der Brüter-Technologie fällt Plutonium an, das für jeden potenziellen Bombenbauer von großem Wert ist. Der Verdacht ist begründet. Denn die Offenheit, die der chinesische Wissenschaftler nun gezeigt, hat, wird sehr schnell ihre Grenze finden, wenn dann die internationale Kontrolleure anklopfen. hmt

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