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Meinung: Grüne, die beten und Schwarze, die stricken

GEDANKENSPIELE MIT NEUEN KOALITIONEN

Es wird schwarz-grüne Koalitionen auf Landes- und Bundesebene geben. Nur wann? Jetzt wird mal wieder darüber gesprochen, weil die Union sich aus der strategischen Gefangenschaft mit der FDP lösen möchte. Verstärkt wird diese machtpolitische Erwägung durch eine moralisch-ästhetische Aversion, die sich in der Union gegen die Möllemann-Westerwelle-FDP entwickelt hat. Nicht zuletzt sind die schwarz-grünen Überlegungen aber auch Ausdruck einer gesellschaftlichen Unterströmung, die seit zehn Jahren stetig wächst: die grünen Milieus werden konservativer, die schwarzen offener. Die Schnittmenge zwischen beiden zeigt sich in ähnlichen Haltungen zu ökologischen, bioethischen, bildungs- und kulturpolitischen Fragen. Bei den vorsichtigen Annäherungen spielt die katholische Kirche eine gewisse Rolle. Dort hat man gemerkt, wie nah man den einst feindlich gesonnenen Grünen ist. Und im grünen Establishment ist der Gedanke, mal zu beten oder gar in die Kirche zu gehen, nicht mehr so fern. Natürlich ist das schwarz-grüne Mischmilieu noch eine Minderheit, allerdings: eine avantgardistische. Wann also wird es eine erste Koalition auf Landesebene geben? Wenn andernfalls nur die Große Koalition bliebe. So einfach. So bald.bul

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