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Meinung: Gut Wetter

Es ist zu schön, um wahr zu sein. Schon lange waren die Daten vom Arbeitsmarkt nicht mehr so gut wie derzeit, die Prognosen über das zu erwartende Wirtschaftswachstum nicht mehr so rosig.

Es ist zu schön, um wahr zu sein. Schon lange waren die Daten vom Arbeitsmarkt nicht mehr so gut wie derzeit, die Prognosen über das zu erwartende Wirtschaftswachstum nicht mehr so rosig. Der Aufschwung ist da, zum Glück. Doch schon lassen sich Politiker dazu hinreißen, den Wählern Hunderttausende neuer Jobs zu versprechen, die in Kürze angeblich entstehen. Wer das tut, übersieht zweierlei. Erstens, dass die Arbeitslosigkeit nicht zuletzt dank des guten Wetters derzeit so stark sinkt. Zweitens, dass zwar binnen eines Jahres fast 400 000 neue Stellen entstanden sind, der Jobmarkt damit aber kein Stück stabiler und krisenfester geworden ist. Für Langzeitarbeitslose, Ältere oder Ausländer, die Problemgruppen also, sind die Zeiten immer noch schlecht, kein Betrieb reißt sich um sie. Steigende Krankenkassenbeiträge und höhere Steuern verbessern ihre Chancen nicht, und für Ideen wie den Mindestlohn, den Kombilohn oder Beschäftigungsprogramme gilt dies vermutlich auch. Auf Dauer wird sich nur etwas ändern, wenn vor allem einfache Jobs billiger werden. Hier hat die Regierung noch eine Menge Arbeit vor sich. brö

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