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Meinung: Herzlich willkommen!

Um Inhalte geht es nicht mehr. Die Gesprächsintensität bei den G-8-Treffen hat rapide abgenommen, die Teilnehmer wollen das Gruppenfoto vor idyllischer Kulisse.

Um Inhalte geht es nicht mehr. Die Gesprächsintensität bei den G-8-Treffen hat rapide abgenommen, die Teilnehmer wollen das Gruppenfoto vor idyllischer Kulisse. Außerdem bemühen sie sich um ein positives Image, weshalb ihre Agenda denen von Kirchentagen immer ähnlicher wurde. Auch die Gegenseite erschöpft sich im Symbolischen. Selbst wenn in Heiligendamm beschlossen werden würde, die Entwicklungshilfe für Afrika zu verzehnfachen und die Emission von Treibhausgasen weltweit um 90 Prozent zu reduzieren, würde der Gipfel als Verschwörung des internationalen Kapitalismus bekämpft. An diesem Zerrbild wird ja schon im Vorfeld kräftig gepinselt. Zaunbau mit Stacheldraht, Geruchsproben, Razzien, Postdurchleuchtung: Die Vorwürfe sollen klingen, als seien sie den Handbüchern von Stasi und Gestapo entnommen. Die Hoffnung der G-8-Gegner ist klar: Das traute Gruppenfoto mag den Weltenlenkern gelingen – aber nur zum Preis des Guantanamoverdachts. Wer diese Mär nährt, macht sich mit jenen gemein, die den Vertretern der freien Welt (plus Russland) schlicht das Recht auf Versammlungsfreiheit absprechen wollen. mal

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