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Meinung: Hilfe endet nicht mit der Katastrophe

ERDBEBEN IN IRAN

In Katastrophenzeiten zeigt die Welt dann doch ihre guten Seiten, vielleicht ihre besten. In der Not stehen die Menschen zusammen – alle bieten Iran nach dem verheerenden Erdbeben Hilfe an. Die Menschlichkeit im Vordergrund, wer helfen kann, der hilft. Das können die reichen Länder bei allen Pannen, die es auch gibt, natürlich besonders effektiv. Sogar die Amerikaner sind dabei, obwohl sie seit zwei Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen mehr zu dem Land unterhalten, das Präsident Bush zu den Schurken zählt. Und ihre Militärmaschinen dürfen landen. In der Not sind die Spannungen vergessen, so scheint es. Auch aus Teheran sind moderate Töne zu hören. Vom Militär heißt es, Hilfe sei von überall willkommen. Präsident Chatami sagt, Iran könne mit der Katastrophe nicht allein fertig werden. Doch sind damit natürlich nicht alle Gegensätze hinweggefegt. Selbst in dieser Krise erklärt das Teheraner Innenministerium Israels Hilfe für unerwünscht. Vielleicht aber lässt sich – auch vor dem Hintergrund von Annäherungen in den vergangenen Monaten – der Schwung der Hilfe für weitere Entspannung nutzen. Wenn die Hilfe weitergeht, um in den erdbebengefährdeten Gebieten für die Zukunft Vorsorge zu treffen, zum Beispiel mit dem gemeinsamen Wiederaufbau von Bam, kann dies zur Öffnung des Landes beitragen. Das hilft allen. Weit über die aktuelle Katastrophe hinaus. mue

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