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Meinung: Himmel über Berlin

Der Absturz eines Selbstmordpiloten vor dem Reichstagsgebäude hat gezeigt: Das Parlaments und Regierungsviertel in Berlin ist verwundbar. Der Luftraum ist ungeschützt, wenn jemand beabsichtigt, ein kleines Flugzeug im Sturzflug auf das Kanzleramt oder den Bundestag niedergehen zu lassen.

Der Absturz eines Selbstmordpiloten vor dem Reichstagsgebäude hat gezeigt: Das Parlaments und Regierungsviertel in Berlin ist verwundbar. Der Luftraum ist ungeschützt, wenn jemand beabsichtigt, ein kleines Flugzeug im Sturzflug auf das Kanzleramt oder den Bundestag niedergehen zu lassen. Die Bundesregierung und der Senat haben nach dem spaktakulären Vorfall reagiert: Privatflieger dürfen künftig nicht mehr über der Berliner City kreisen. Das Verbot ist richtig – warum kommt es erst jetzt? Zumindest die gefühlte Sicherheit wird dadurch erhöht. Vielleicht erschwert es Terroristen sogar das Geschäft. Mehr wohl nicht. Ist ein Kleinflugzeug erst einmal in der Luft, und für den Start reicht ein Feldweg in Brandenburg, kann es zur schwer bekämpfbaren Waffe werden. Deutsche Sportpiloten haben schon im Mai dieses Jahres, als eine Cessna versehentlich auf das Kapitol in Washington zusteuerte, über die Möglichkeiten diskutiert, mit einer solchen Maschine Sprengstoff zu transportieren. 350 Kilogramm passen rein, wenn der Pilot schlank ist. Man muss der Wahrheit ins Auge sehen: Einen Terroranschlag auf das Berliner Regierungsviertel kann niemand hundertprozentig ausschließen. Die Anschläge in London haben gezeigt, dass dem Rucksack-Terrorismus nur schwer Paroli zu bieten ist. Jedenfalls in einem Rechtsstaat, der den Bürgern nicht alles verbieten kann. Damit müssen wir leben. za

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