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Meinung: Hinter Gittern

Der Samstag ist für die Hühnerbarone in Niedersachsen ein echter Freudentag. Dank der Gefahr durch die Vogelgrippe müssen sie sich zur Abwechslung mal nicht rechtfertigen, weil sie ihre Hühner in Käfigbatterien halten.

Der Samstag ist für die Hühnerbarone in Niedersachsen ein echter Freudentag. Dank der Gefahr durch die Vogelgrippe müssen sie sich zur Abwechslung mal nicht rechtfertigen, weil sie ihre Hühner in Käfigbatterien halten. Von Samstag an ist es Pflicht, das Federvieh einzusperren – bis zum 15. Dezember. Tatsächlich gibt es ein Risiko, dass Gänse oder Enten, die aus Russland in ihre Winterquartiere fliegen, das gefährliche Virus H5N1 auch nach Deutschland bringen. Deshalb ist es richtig, bis zum Ende des Vogelzugs eine Stallpflicht zu erlassen. Allerdings fällt diese Entscheidung in Deutschland mitten in einen jahrelangen Konflikt darüber, wie künftig Hühner gehalten werden. Von 2007 an sind Käfige in Deutschland verboten. Doch die Hühnerbarone kämpfen verbissen und mit politischer Hilfe aus der Union im Bundesrat für etwas größere Käfige. Die Vogelgrippe könnte nun der lästigen Freilandkonkurrenz den wirtschaftlichen Garaus machen. Zurücklehnen können sich lediglich die Biobauern. Sie müssen für ihre Hühner trotz Freilandhaltung eine überdachte Veranda bauen. Sollten die Hühner auch im kommenden Frühjahr wieder eingesperrt werden, wenn die Zugvögel nach Norden ziehen, können zumindest sie auch weiterhin das Prädikat „Bio“ und einen höheren Preis rechtfertigen. deh

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