zum Hauptinhalt

IG Metall: Anfang der Bescheidenheit

Eine Einkommenserhöhung deutlich über der Inflationsrate ist immer schön. Fünf Prozent hatte die IG Metall für die Beschäftigten in der Holz und Kunstoff verarbeitenden Industrie gefordert, mit drei Prozent ist sie aus den Verhandlungen gekommen.

Eine Einkommenserhöhung deutlich über der Inflationsrate ist immer schön. Fünf Prozent hatte die IG Metall für die Beschäftigten in der Holz und Kunstoff verarbeitenden Industrie gefordert, mit drei Prozent ist sie aus den Verhandlungen gekommen. Das ist nicht schlecht, aber bei genauer Betrachtung doch nicht ganz so toll: Der neue Tarif ist 16 Monate gültig; wenn man die drei Prozent aber auf ein Jahr rechnet, bleibt eine Erhöhung um 2,25 Prozent. Immerhin liegt das auch noch über der Preissteigerung. Aber es steht keine Drei mehr vor dem Komma. Der Abschluss in der kleinen Kunststoffbranche gibt einen Hinweis auf das bevorstehende Spektakel in der Metall- und Elektroindustrie mit 3,7 Millionen Mitarbeitern. Für die fordert die Gewerkschaft 5,5 Prozent – das ist ein Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Wird Berthold Huber, der seine letzte Tarifrunde als IG-Metall-Chef bestreitet, kurz vor der Rente bescheiden? Nein, Huber hat Erfahrung. Und er kennt die Branche gut, er weiß um die Unterschiedlichkeit der Betriebe und um die Risiken der Finanzkrise in Europa. Die IG Metall will in dieser Situation kein großes Ballyhoo, sondern einen schnellen Abschluss mit einer möglichst kurzen Laufzeit. Das wird aber nur klappen mit einer Zwei vor dem Komma. Und das ist nicht so übel. alf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false