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Meinung: Im Schleudergang

Das wars. Nach 53 Jahren endet die Fertigung von Waschmaschinen am Standort Berlin.

Das wars. Nach 53 Jahren endet die Fertigung von Waschmaschinen am Standort Berlin. Bis auf die Forschungsabteilung wird das Werk von Bosch-Siemens (BSH) in Spandau abgewickelt. Schon wieder müssen 570 Berliner Beschäftigte und ihre Familien die Erfahrung machen, die nur wenige Monate zuvor Arbeitnehmer beim Maschinenbauer CNH oder den Elektrofirmen JVC und Samsung machen mussten. Die Erklärungsmuster der Manager sind bekannt: Industrielle Produktion in dieser Stadt, in ganz Deutschland ist zu teuer, die Verlagerung ins Ausland billiger – die üblichen Argumente der Globalisierer eben. Im Fall Bosch-Siemens überzeugen sie aber nicht. Zum einen war die Gewerkschaft IG Metall zu weitreichenden Zugeständnissen bereit. Zum anderen hat der BSH-Teilhaber Siemens für die Zukunft des Berliner Werks kein Geld – für eine Erhöhung seiner Vorstandsbezüge um 30 Prozent dagegen schon. Hier agiert der Konzern ähnlich gefühllos wie sein Münchner Nachbar, der Finanzkonzern Allianz, der bei prächtigen Gewinnen tausende Stellen abbauen will. Für herausragendes Management hat sich die Siemens-Führung diesen Aufschlag sicher nicht verdient. Andere Hersteller, Miele etwa, zeigen, dass man in Deutschland durchaus Waschmaschinen herstellen und gutes Geld damit verdienen kann. Warum nicht auch Bosch-Siemens? brö

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