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Meinung: Im Weichspülgang

Tony Blair biss sich die Zähne aus, Kofi Annan mahnte ins Leere, und nun versucht es Angela Merkel. Das mag man naiv nennen oder tapfer.

Tony Blair biss sich die Zähne aus, Kofi Annan mahnte ins Leere, und nun versucht es Angela Merkel. Das mag man naiv nennen oder tapfer. Auf jeden Fall will die Kanzlerin bei einem Kurzbesuch im Weißen Haus den US-Präsidenten davon überzeugen, dass der Nahost-Friedensprozess wiederbelebt werden muss. Das ist kein kleines Unterfangen. Als George W. Bush das Erbe von Bill Clinton antrat, hatte er gewissermaßen ein Gelübde abgelegt: sich im Nahen Osten bloß nicht, wie sein Vorgänger, überzuengagieren, nur um am Ende entsprechend dramatisch zu scheitern. Doch nun sitzt auch Bush mit seiner Finger-weg-Strategie in der Sackgasse. Und sein Irakkrieg hat die regionalen Konflikte eher noch verschärft. Guter Rat ist also gefragt und in Gestalt von Merkel auch willkommen. Ihr kann niemand vorwerfen, proarabisch oder gar antiisraelisch zu sein. Außerdem hat sie gerade den Vorsitz in EU und G 8 übernommen. Sie ist, neben Bush, die zurzeit wichtigste Akteurin auf der internationalen Bühne. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht sie, wer sonst? Fest steht: Im Nahen Osten muss sich etwas bewegen. Vielleicht wird Bush ja bei Merkel weich. mal

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