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Im Wortlaut: Bibel und Bürgerkrieg

Bei der Gedenkfeier zu 9/11 zitierte Präsident Obama den 46. Psalm aus der Bibel, Ex-Präsident Bush las aus dem Brief von Abraham Lincoln an Lydia Bixby aus dem Bürgerkrieg.

Ein Lied der Kinder Korah von der Jugend, vorzusingen. Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallete und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. Sela. Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe. Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Sela. Kommt her und schauet die Werke des Herrn, der auf Erden solch Zerstören anrichtet, der den Kriegen steuert in aller Welt, der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Sela. (46. Psalm)

Sehr verehrte Dame, aus den Akten des Kriegsministeriums wurde mir die Notiz des Generaladjutanten von Massachusetts zur Aufmerksamkeit gebracht, dass Sie die Mutter von fünf Söhnen sind, die auf dem Schlachtfeld ruhmreich gestorben sind. Ich spüre, wie schwach und sinnlos ein jedes meiner Worte nur sein kann, das versucht, Ihnen über den Schmerz eines so überwältigenden Verlustes hinwegzuhelfen. Ich kann dennoch nicht anders, als Ihnen den Trost anzubieten, den man in dem Dank der Republik finden kann, für deren Rettung sie gestorben sind. Ich bete dafür, dass unser Himmlischer Vater die Qualen Ihres Verlustes lindern möge und Ihnen allein das eherne Andenken an Ihre Lieben und Verlorenen lasse, sowie den ernsten Stolz, der Ihnen zusteht, ein so großes Opfer auf dem Altar der Freiheit gebracht zu haben. Voller Hochachtung und Respekt, Ihr A. Lincoln

(Brief vom 21. November 1864)

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