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Jesuitenpater Mertes: Trauriger Abschied

Der Abgang von Klaus Mertes zur Jesuitenschule Sankt Blasien ist ein Verlust für Berlin.

Er kann unerbittlich sein, weil er den Dingen auf den Grund gehen will. Er fragt nach, warum einer schwänzt, er will wissen, welche Tragödien sich im Hintergrund abspielen, um zu helfen. So hat sich Klaus Mertes, der Jesuitenpater und Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, Respekt bei Schülern, Lehrern und Eltern erworben. So hat er das Vertrauen jener ehemaligen Schüler gewonnen, die Opfer von sadistischen und sexuell gestörten Jesuitenpatres geworden sind. Vielleicht hätte Mertes früher an die Öffentlichkeit gehen sollen, vielleicht schon, als er Gerüchte von Missbrauch hörte. Tatsache ist, dass er die Öffentlichkeit informierte, als alle katholischen Bischöfe weghörten. In der Kirche hat er sich damit keine Freunde gemacht. In der Öffentlichkeit ist er zu einer Lichtgestalt geworden, gerade weil andere Würdenträger das Licht der Aufklärung scheuten. Die Jesuitenschule Sankt Blasien ist größer und traditionsreicher als das „CK“ in Berlin. Dass Mertes dorthin berufen wird, könnte man als Aufstieg deuten. Andererseits liegt der Schwarzwald weitab, es wird schwieriger für ihn sein, sich von dort aus öffentlichkeitswirksam einzumischen. Ein Verlust für Berlin. clk

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