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Karstadt vor der Pleite?: Kassensturz

Eine Innenstadt ohne Karstadt? Das ist schwer vorstellbar. Und doch könnte es bald Realität werden. Noch nie war die traditionsreiche Warenhauskette der Insolvenz so nah, seit Rudolph Karstadt 1881 sein erstes "Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft" in Wismar eröffnete.

Sollte die Bundesregierung die von Karstadt-Mutter Arcandor beantragten 650 Millionen Euro Bürgschaft und einen 200-Millionen-Euro-Kredit nicht bald durchwinken, gehen die Lichter aus. Und die 50 000 Mitarbeiter stünden auf der Straße. Für die Regierung, die kurz vor der Wahl steht, ist das ein katastrophales Szenario. Trotzdem hat sie eigentlich keine andere Wahl, als die Bürgschaft abzulehnen. Karstadt ist nicht erst durch die Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten. Das Management hat es seit Jahren versäumt, die Warenhäuser fit zu machen für den Wettbewerb mit Online-Händlern, Einkaufscentern und Textildiscountern. Ohne schlüssiges Konzept ergibt es aber keinen Sinn, noch mehr Geld in das Unternehmen zu pumpen. Das Sterben würde nur verlängert. Das ist auch den Mitarbeitern nicht zu wünschen. Sie haben in der Vergangenheit immer wieder auf Gehalt verzichtet und würden es wieder tun müssen. Auch das ist keine wirkliche Perspektive. pet

Maren Peters

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