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Meinung: Kasperle ist nicht lustig

Das Kasperletheater ist beim besten Willen nicht mehr zu verstehen. Seit Wochen kündigen die Bundesspitzen von PDS und WASG an, sie würden eine getrennte Kandidatur der beiden Parteien bei den Berliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus verhindern.

Das Kasperletheater ist beim besten Willen nicht mehr zu verstehen. Seit Wochen kündigen die Bundesspitzen von PDS und WASG an, sie würden eine getrennte Kandidatur der beiden Parteien bei den Berliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus verhindern. Jetzt kommt es zum Schwur – und der WASG-Bundesvorstand traut sich nicht, den Berliner Alleingang zu stoppen. Das ist lächerlich. Und für die Wähler verwirrend. Wenn im Herbst in Berlin gewählt wird, wird kein Mensch verstehen, warum ausgerechnet die beiden Gruppierungen sich erbittert bekämpfen, die in Deutschland gemeinsam eine neue linke Partei etablieren wollen. Es ist ein Zeichen von Hilflosigkeit, wenn die Parteispitzen andauernd betonen, dass die Basis den Zusammenschluss zu einer neuen Linkspartei aber wolle. Solange die Berliner WASG dem Bundesvorstand auf der Nase herumtanzen kann, ist das nicht besonders glaubwürdig. Vielleicht war es voreilig, zwei so unterschiedliche Parteien fusionieren zu wollen. Fraktionschef Oskar Lafontaine hat den derzeitigen Zustand der neuen Linken am Wochenende zutreffend beschrieben: Parteien, die sich nur mit sich selbst beschäftigen, sind für die Wähler nicht besonders attraktiv. ce

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