zum Hauptinhalt

Meinung: Kein Unsinn, aber verdammt nah dran

Es gab einmal eine Zeit, da war der SchlagerGrand-Prix eine Versammlung von fröhlichen Menschen, die sich ein paar flache Lieder vorsangen. Es gewannen Dänemark oder Irland, alle freuten sich ganz doll, dann war Ruhe.

Es gab einmal eine Zeit, da war der SchlagerGrand-Prix eine Versammlung von fröhlichen Menschen, die sich ein paar flache Lieder vorsangen. Es gewannen Dänemark oder Irland, alle freuten sich ganz doll, dann war Ruhe. Doch vor ein paar Jahren zerbrach die Idylle, jedenfalls in Deutschland. Erst rollte die Spaßfraktion mit Guildo Horn und Stefan Raab den Betrieb auf, dann tobte der Sängerkrieg um Ralph Siegels lustige Musikanten. Nun könnte Ruhe sein, doch alles wird noch schlimmer. Es folgt nämlich die Politisierung, und schuld daran sind Journalisten. Die von der „FAZ“ schicken den „Jungen mit der Gitarre“, dessen Motto lautet: „Es ist keine Religion, aber es ist verdammt nah dran!“ Die „Bild“ entsendet den grellen Steuer-Spötter Elmar Brandt, der an Kanzler Schröder verdammt nahe dran ist, und seit gestern wissen wir, dass die „taz“ eine gebürtige Eritreerin ins Rennen schickt, die nicht nur singen, sondern dabei auch gleich den idealen Deutschen verkörpern muss. Was fehlt noch im deutschen Chor? Eine hart rockende Ausländer-raus-Combo, eine Schalmeienkapelle des DGB, die Big-Band der Jungen Unternehmer Klein Flottbek? Wird wieder eine heiße Vorentscheidung, Leute. Und am Ende siegen Dänemark oder Irland.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false