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Kommentar: Beim Bafög knapp bei Kasse

Bildungschancen in Deutschland haben etwas mit Geld zu tun. Auch deswegen müssen Förderlücken beim Bafög geschlossen werden.

Bildung darf nicht vom Portemonnaie der Eltern abhängen, so sehen es die meisten Deutschen. Das Schulgeld ist längst abgeschafft, Studiengebühren wurden nicht lange geduldet. Dennoch haben Bildungschancen in Deutschland etwas mit Geld zu tun. Sind die Eltern klamm, verzichten ihre Kinder eher aufs Studium. Studieren sie doch, müssen sie mehr jobben und gut überlegen, ob sie die Kosten für ein Auslandsjahr wirklich aufbringen können. Das Bafög hat seit 43 Jahren Schlimmeres verhindert. Aber im Jahr 2008 gab es die letzte spürbare Erhöhung. Beim Übergang vom Bachelor zum Master müssen Förderlücken geschlossen werden. Doch Bund und Länder können sich seit Jahren nicht einigen. Die SPD ist mit ihrem Vorschlag, der Bund könne die Erhöhung allein finanzieren, in den Koalitionsverhandlungen gescheitert. Diese Idee hätte zwar gut zum Plan der Bundesregierung gepasst, die Länder in der Bildung um sechs Milliarden Euro zu entlasten. Doch die Bundeskanzlerin lehnte ab. Womöglich aus der Sorge, bald könnten wütende Bafög-Empfänger regelmäßig vorm Kanzleramt mehr Geld verlangen. So wissen die Studierenden weiter nicht, wer an ihren knappen Kassen schuld ist: der Bund oder die Länder.

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