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Korea-Konflikt: Verunsichert

Verunsicherung ist sein Geschäft – und wohl sein einziger Trumpf. Kim Jong Un verhält sich wie ein Pokerspieler mit einem schlechten Blatt auf der Hand, dem nichts anderes bleibt, als zu bluffen.

Verunsicherung ist sein Geschäft – und wohl sein einziger Trumpf. Kim Jong Un verhält sich wie ein Pokerspieler mit einem schlechten Blatt auf der Hand, dem nichts anderes bleibt, als zu bluffen. Solange die Gegenseite ihn nicht zum Aufdecken zwingt, erhöht er den Einsatz. Nachdem er mit einem Atomtest und mit der Aufkündigung des Waffenstillstands sein Ziel – Gespräche mit den USA – nicht erreichte, folgte die Drohung mit Angriffen auf Südkorea und US-Stützpunkte. Als das nichts fruchtete, kam die Schließung der Sonderwirtschaftszone und dann die Drohung mit Atomwaffen gegen Amerika. Zum Großteil sind das Bluffs. Er hat keine Raketen, die die USA erreichen. Der Stopp der Wirtschaftskooperation schadet mehr ihm als seinen Gegnern. Nun also die Aufforderung, Diplomaten abzuziehen. Bisher ist dies eine Eskalation der Worte, ohne böse Taten wie 2011, als Nordkorea ein südkoreanisches Schiff versenkte und eine Insel beschoss. Offenbar wirkt die Abschreckungsstrategie der USA. Nur: Wie kommt Kim auf den Boden zurück? Begeht er eine Verzweiflungstat, wenn das Bluffen auffliegt? Es würde wohl das Ende seines Regimes bedeuten, aber auch den Tod vieler Menschen. Ein Poker mit Atomwaffen ist kein Spiel. cvm

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