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Meinung: ARD betreibt keine Schleichwerbung

„Heuchler in der ersten Reihe“ vom 13. September 2005 Ich möchte dem Autor nicht die Freude an seiner Empörung nehmen, aber es hätte nicht geschadet, wenn er sich dabei an die Fakten gehalten hätte.

„Heuchler in der ersten Reihe“ vom 13. September 2005

Ich möchte dem Autor nicht die Freude an seiner Empörung nehmen, aber es hätte nicht geschadet, wenn er sich dabei an die Fakten gehalten hätte. Das beginnt schon mit dem ersten Satz: Es waren eben nicht die Produzenten und Redakteure der ARD, die ihre Sender mit dem Einsatz von Schleichwerbung betrogen haben, sondern leitende Mitarbeiter der Bavaria. Deren – inzwischen fristlos gekündigter – Geschäftsführer behauptet ja seinerseits sogar, von den Placementvorgängen nichts gewusst zu haben, und räumt selber ein, dass er den Aufsichtsrat nicht informiert hat. Die Behauptung, das Amt eines Intendanten bringe „ganz viele Nebentätigkeiten“ mit sich, ist – was meine Person betrifft – frei erfunden.

Auch die vermeintliche Faustregel, „wenn eine Serie 13 Folgen hat, dann sind bestenfalls elf eigen und der Rest ist fremdfinanziert“, stimmt nicht. Am besten gefällt mir aber Hubers Vorwurf, ich betriebe „Schleichwerbung für die eigene Person“. Was tun?

Natürlich könnten sich alle Moderatoren von Fernsehsendungen verpflichten, bei der Arbeit Masken zu tragen. Dann wäre allerdings dem Tagesspiegel zu empfehlen, dass er künftig, beim Chefredakteur angefangen, alle Autorenzeilen schwärzt. Nur zur Sicherheit.

Prof. Peter Voß, Intendant des

Südwestrundfunks, Stuttgart

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