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Meinung: Den Wachstumswahn beenden

Zur WirtschaftskriseEs ist eine Binsenweisheit, dass Menschen und Gesellschaften netter miteinander umgehen, wenn das Wirtschaftssystem weiter Wachstum produziert und es allen „besser geht“. Das hat in den Industriestaaten schon lange Zeit gut funktioniert – meistens auf Kosten erst der Kolonien und dann der Entwicklungs- und Schwellenländer.

Zur Wirtschaftskrise

Es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen und Gesellschaften netter miteinander umgehen, wenn das Wirtschaftssystem weiter Wachstum produziert und es allen „besser geht“. Das hat in den Industriestaaten schon lange Zeit gut funktioniert – meistens auf Kosten erst der Kolonien und dann der Entwicklungs- und Schwellenländer.

Ganz unabhängig davon, dass die Wohlstandsschere trotz anhaltendem Wachstum auch in den hoch entwickelten Gesellschaften z. B. in Amerika oder Mitteleuropa bereits seit Jahrzehnten immer weiter auseinandergeht, stellen sich jetzt ganz andere Fragen: Wie retten wir die Welt vor weiterem Wachstum? Oder – wo gibt es Wachstum bei drastisch abnehmendem Energie- und Ressourcenverbrauch? Haben wir eine Chance, im kapitalistischen Wirtschafts(Wachstums)-System eine Schrumpfung des Ressourcenverbrauchs durchzusetzen? Wer kann das kurzfristig realisieren – und bis wann? Und – wie kann man der wachstums- und wohlstandsverwöhnten Mehrheit in unseren etablierten Gesellschaften vermitteln, das Schrumpfung „sexy“ ist – allein schon für unsere Kinder und Enkel? Wir werden versuchen müssen, uns von der Wachstumsgesellschaft – zumindest was Energie- und Ressourcenverbrauch angeht – schnellstmöglich zu verabschieden. Auch wenn dabei erhebliche wirtschaftliche und gesellschaftliche „Kollateralschäden“ drohen.

Martin Burth, Berlin-Charlottenburg

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