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Meinung: Der Zustand der schönsten Berliner Plätze ist peinlich

„Macht das Tor auf!“ von Peter von Becker vom 30.

„Macht das Tor auf!“ von Peter von Becker vom 30. August

Dank an Herrn von Becker für diesen Beitrag, dessen Ansicht bestimmt nicht nur mir, sondern vielen Berlinern aus dem Herzen spricht. Mein Mann und ich wohnen im Bezirk Tiergarten und ärgern uns jedes Mal über die vielen „Feste“, die dort auf niedrigstem Niveau gefeiert werden. Mir ist es regelrecht peinlich allen Touristen und Gästen gegenüber, sich das mit ansehen und anhören zu müssen. Das Gleiche gilt wirklich für die anderen erwähnten Plätze. Haben denn die Verantwortlichen im Senat keinen Respekt vor der Geschichte oder kein Gefühl für die Schönheit, die solche Plätze haben könnten? Leider hat man wenig Hoffnung, dass sich da etwas ändert, Kommerz, Spaßkultur usw. auf billigstem Niveau, wann hört das endlich auf?

Ingeborg Tinschmann, Berlin-Moabit

Es war längst an der Zeit, die Verramschung Berliner Plätze anzusprechen. Sogar der neue Potsdamer Platz ist nicht frei vom Dauerrummel. Was zum Beispiel hat in der Adventszeit die scheußliche Rodelbahn auf diesem Platz zu suchen? Und rund um die Gedächtniskirche löst ein Budenzauber den anderen ab. Offensichtlich ist die Verrummelung der Innenstadt zum Prinzip geworden.

Der Senat hätte sich die vielen Architekturwettbewerbe zur Stadtgestaltung sparen können – die Pläne zur Gestaltung eines Oktoberfestes hätten als Blaupause genügt. Bleiben Sie bitte dran an diesem Thema!

Wolfgang Kluge, Berlin-Wilmersdorf

Ich bin enttäuscht über die Einseitigkeit von „Macht das Tor auf!“. Keine Angabe, dass das Kulturstadion auf der Straße des 17. Juni den Autoverkehr durch die Innenstadt einen Monat lahmgelegt hätte. Keine Erwähnung, dass der Lustgarten, der dem Platz vor dem Louvre am nächsten kommt, so gut wie nie für Veranstaltungen verwendet wird. Und was ist mit den vielen Leuten, die die Veranstaltungen mögen und deswegen extra anreisen? Die beiläufige Erwähnung der Fußball-WM-Fanmeile erweckt den Eindruck, dass selbst die Gegner der Veranstaltungen die wirtschaftlichen Vorteile für die Stadt nicht bestreiten können. Aber wird das dargestellt? Nicht wirklich. Stattdessen wieder nur der Verweis auf die geringen Standgebühren. Gleichzeitig wirft Frau Grütters Partei dem Senat mangelnde Wirtschaftsförderung vor.

Ich komme bei dem ganzen Ton des Artikels nicht umhin zu glauben, dass es um etwas anderes geht, nämlich Friedhofsruhe in der Stadt. Keine Veranstaltungen. Keine Autos. Nichts. Da so etwas Drastisches auf erheblichen Widerstand stoßen wird, werden halt andere Argumente vorgeschoben. Ausgewogene Berichterstattung war das nicht.

Wolfgang Kadavanich,

Berlin-Neukölln

Dem Artikel kann ich nur voll zustimmen! Es wundert mich nur, dass der Artikel so spät kommt; seit Jahren wird es immer schlimmer. In Ihrer Aufzählung über die Plätze, die regelmäßig „zugemüllt“ werden, fehlt noch der Gendarmenmarkt.

Volker Schöfisch, Berlin-Schöneberg

Tatsächlich, „in Berlin (…) wird der kostbarste öffentliche Raum fast bedenkenlos verslumt und verramscht“, wie der Tagesspiegel schreibt. Currywurst und Plastikzelte stellen meines Erachtens jedoch das kleinere Übel dar. Nicht temporär und tatsächlich unerträglich sind hingegen die großflächig beschmierten (teuren neuen) Steinbänke am Alexanderplatz, der – wie am letzten Sonntag – vermüllte, noch erst kürzlich mit erheblichem finanziellen Aufwand ausgelegte Rollrasen am Schlossplatz, kein Wochenende ohne überquellende Papierkörbe am Lustgarten und der Neuen Wache.

A propos „hochberühmte Wahrzeichen“: Peinlich berührt es als Berliner/in, wenn Touristen sich irritiert um die Weltzeituhr am Alex sammeln. Sage und schreibe einmal monatlich gewartet, darf sie sich selbst zur Leichtathletik-WM in ordentlich beschmiertem Zustand zeigen.

Andreas Kramer,

Berlin-Niederschönhausen

Danke für die deutlichen Hinweise, wie mit vielen schönen Plätzen und Bauten in unserer Stadt umgegangen wird. Die Vermüllung und Verschandelung durch Buden, Bauzäune usw. ist ein Skandal, und auch ich schäme mich oft vor meinen Berlinbesuchern. Und was soll man zum Beispiel zu der Umgebung des Hauptbahnhofs sagen? Müll, Dreck, Abfälle an der Böschung zum Wasser. Und der neue Außen-Bahnhofseingang der Linie U55 mitten in der Wüstenei. Schlimm!

Ich wünsche mir, dass die dafür Verantwortlichen zu Fuß in ihren Bezirken Rundgänge machen, mit einer Liste in der Hand – die werden große Augen kriegen, was es da überall zu sehen gibt.

Eva Eggert, Berlin-Tempelhof

Warum muss bei jeder Gelegenheit (zuletzt während der Leichtathletik-WM) ausgerechnet der Pariser Platz verramscht und verrammelt werden? Auch für das „Kultur-Programm“ gibt es – falls überhaupt erforderlich – genügend andere Orte in der Stadt. Und am 3. Oktober braucht dort erst recht kein Budenzauber mit Bier, Bands und Currywurst stattzufinden (Stichwort „Tinnef am Tor“). Alle sind dagegen, nur der Senat hat offenbar kein Gefühl für die Geschichte und die Würde des Pariser Platzes. Bitte bleiben Sie am Ball!

Hans-Jürgen Tantow,

Berlin-Lichterfelde

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