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Meinung: Die TU darf nicht den Geist aufgeben

„Der gesparte Geist“ vom 6. Oktober 2005 Contenance muss dem schwer fallen, der am Fachbereich Geisteswissenschaften der TU studiert hat und nun Burchards – dankenswert kritischen – Bericht darüber liest, wie die auf exzeptionellem Niveau arbeitende Forschung und Lehre besagten Fachbereichs ausradiert werden soll.

„Der gesparte Geist“ vom 6. Oktober 2005

Contenance muss dem schwer fallen, der am Fachbereich Geisteswissenschaften der TU studiert hat und nun Burchards – dankenswert kritischen – Bericht darüber liest, wie die auf exzeptionellem Niveau arbeitende Forschung und Lehre besagten Fachbereichs ausradiert werden soll. Für Frau Prof. Weigel ist das nur ein „Skandal“. Man könnte es auch eine Kapitulationsurkunde des Geistes nennen. Der Dekan des Fachbereichs mag der geplanten Entgeistung der Geisteswissenschaften noch „eine positive Seite abgewinnen“, indem er sie als eine „dem Ort TU angemessene Profilierung“ bezeichnet. In dieser Zerschlagung der Geisteswissenschaften noch die „Chance“ auf einen „Neuanfang“ zu sehen, hat etwas vom Pfeifen im dunklen Wald. Prof. Abels Hoffnung, die Geisteswissenschaften an der TU möchten somit „ein für alle Mal der Diskussion um Doppel und Dreifachangebote“ in Berlin entzogen sein, mag sich zwar erfüllen – aber zu welchem Preis? Es geht nicht ums Geld, sondern um die Abschaffung des Geistes selber. Er ist lästig geworden. Der traditionelle Typus des Geisteswissenschaftlers, des autonom widerständigen, widerspenstigen Grüblers ist obsolet geworden. Er stört beim reibungslosen Funktionieren der globalisierten Wirtschaft. Darüber soll das Budget-Argument hinwegtäuschen. Es ist durchsichtig ideologisch.

Prof. Wolfgang Schlüter,

Berlin-Kreuzberg

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