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Meinung: Dresden – kitschig, schnulzig

„Schmalzbomben auf Dresden“ vom 7. März 2006 Als Zeitzeuge – ich befand mich damals als Fahnenjunker auf Dienstreise in Radebeul bei Dresden – kann ich nur konstatieren: Natürlich war die Bombardierung Dresdens das größte Kriegsverbrechen gegenüber der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg und keineswegs „verrechenbar“ mit den vorangegangenen Untaten der Nazis, wie der Film das versucht.

„Schmalzbomben auf Dresden“

vom 7. März 2006

Als Zeitzeuge – ich befand mich damals als Fahnenjunker auf Dienstreise in Radebeul bei Dresden – kann ich nur konstatieren: Natürlich war die Bombardierung Dresdens das größte Kriegsverbrechen gegenüber der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg und keineswegs „verrechenbar“ mit den vorangegangenen Untaten der Nazis, wie der Film das versucht. Die Aufbereitung des Stoffs, die aus dem Untergang Dresdens eine Orgie der Pyrotechnik macht, gerät in den unglaublich verkitschten Erzählsträngen an die Grenze des Unerträglichen. Daran ändern auch die hervorragenden schauspielerischen Leistungen von Felicitas Woll und Heiner Lauterbach nichts.

H. O. Meinel, Köln

Wie die Fernsehzuschauer das Inferno, welches von den Regisseuren in ein liebesschnulziges Melodram verdreht wurde, beurteilen, wird kaum aus den Wohnstuben hinausdringen. Wahrscheinlich ist, dass sie, weil mehrheitlich „Nachkriegsgeborene“, sich dem Alkanzler Helmut Kohl anschließen, der meinte, es sei „das Leben wie, es war“, gewesen. Im Rückblick auf die nur wenige Wochen später erfolgte Zerstörung Würzburgs, hätte ich mir als Zeitzeuge anstelle des dargebotenen „Versöhnungskitsches“ eine filmische Dialogszene des Pfarrers der Dresdner Frauenkirche mit dem britischen Bomberpiloten gewünscht, die historisch fundiert den Zuschauern die Ursachen verdeutlicht hätte, die dazu führten, daß in jenen Tagen „Feuer vom Himmel fiel.“

Karl-Heinz Klaiber, Würzburg

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