zum Hauptinhalt

Meinung: EU-Beitritt der Türkei: Huber polarisiert

„TürkeiBeitritt: Grüne gegen Bischof Huber“ vom 17. Januar 2005 Die Reaktionen des Parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen, Volker Beck, auf die klaren und richtigen Feststellungen von Bischof Huber zu den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sind exemplarisch für die Haltung von Rot-Grün in dieser Frage.

„TürkeiBeitritt: Grüne gegen Bischof Huber“ vom 17. Januar 2005

Die Reaktionen des Parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen, Volker Beck, auf die klaren und richtigen Feststellungen von Bischof Huber zu den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sind exemplarisch für die Haltung von Rot-Grün in dieser Frage.

Tapfer werden alle Fakten und Mahnungen zu den teils besorgniserregenden Umständen in der Türkei ignoriert. Reflexartig reagiert Rot-Grün auf die bloße Benennung der Probleme mit und in der Türkei mit unsachlichen Vorwürfen. Dass Volker Beck hierbei das unsägliche Wort vom „Christenklub Europa“ des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan aufgreift, zeigt, wes Geistes Kind er ist. Diese Herabsetzung des kulturellen Erbes Europas und damit der Wurzeln europäischer Identität offenbart den traurigen Gehalt rot-grüner Vorstellungen von europäischer Zukunft. Die kulturelle und geographische Entgrenzung Europas durch einen EU-Beitritt der Türkei würde aber die europäische Identität zerstören und damit den Bestand der EU gefährden. Bischof Huber hat in einer erfreulichen Deutlichkeit die Defizite in der Türkei benannt.

Hartmut Koschyk (CSU), MdB, Berlin

„Die Türkei ist kein Baustein für Europa“ vom 16. Januar 2005

Leider lässt Bischof Huber keine Gelegenheit aus, seine Abneigung gegen einen EU-Beitritt der Türkei recht unsachlich zum Ausdruck zu bringen.

So behauptet er, die Türkei sei „kein Baustein für Europa“. Offenbar ist ihm vollkommen unbekannt, dass die Türkei bereits in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhundert, als der Staatsrechtler Ernst Rudolf Huber an deutschen Universitäten nazistisches Gift verspritzte und seine antieuropäische Einstellung in dem Lehrbuch „Verfassung des Großdeutschen Reiches“ zum Ausdruck brachte, einen ganz großen Baustein für Europa setzte. Die Türkei nahm damals vom Naziregime verfolgte Wissenschaftler auf. Dazu gehörten der spätere Regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, der erste Rektor der FU Berlin, Ernst Hirsch, der Nestor der deutschen Finanzwissenschaft, Fritz Neumark, der Gründer des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Fritz Baade und viele andere. Wenn Bischof Huber von einer beachtlichen Liste der Defizite in der Türkei spricht, so hat er nicht registriert, mit welchem Tempo die Türkei diese Defizite aufarbeitet.

Hans Lindemann, Köln

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false