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Meinung: Hamburger fahren zu schnell

Betrifft: „Mit Vollgas auf der Stelle treten“ vom 19. Februar 2004 Sie haben in bemerkenswerter Weise den Zusammenhang zwischen dem abscheulichen Einzelfall des nun verurteilten drängelnden Rasers zur Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr insgesamt und dem beklagenswerten Realitätsverlust vieler Autofahrerinnen und Autofahrer hergestellt.

Betrifft: „Mit Vollgas auf der Stelle treten“ vom 19. Februar 2004

Sie haben in bemerkenswerter Weise den Zusammenhang zwischen dem abscheulichen Einzelfall des nun verurteilten drängelnden Rasers zur Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr insgesamt und dem beklagenswerten Realitätsverlust vieler Autofahrerinnen und Autofahrer hergestellt. Die isolierte Betrachtung des Einzelfalls wird in der Mehrzahl der deutschen Medien leider immer wieder mit dem Versuch gepaart, den Autoverkehr möglichst unangetastet zu lassen.

Die Fehlentscheidungen des amtierenden Hamburger Senats, die Höchstgeschwindigkeit auf Hamburgs Hauptverkehrsstraßen auf 60 km/h anzuheben, den „Grünen Pfeil“ massiv einzuführen und durch Entfernung von Pollern Fuß und Radwege als neue Parkplatzflächen zu missbrauchen, sind besonders deshalb so schwer zu bekämpfen, weil diese (mit entsprechender medialer Begleitung) besonders populär sind. Das ist vor dem Hintergrund, dass das Risiko für Hamburgs Kinder, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, 40 Prozent über dem vergleichbaren Risiko eines Kindes in Berlin liegt, mit „absurd“ freundlich beschrieben.

Wir brauchen deshalb dringend Stimmen wie Ihre, die auf die beschriebenen unmittelbaren Zusammenhänge hinweisen. Gerade in Hamburg. Ich würde es daher außerordentlich begrüßen, wenn Ihre Zeitung über einen dauerhaft betriebenen „Hamburg-Teil“ zur Vielfalt der Meinungen in Hamburg weiter beitragen würde.

Jörg Lühmann, Verkehrspolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Hamburg

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