zum Hauptinhalt

Meinung: Interessenkonflikt

Betrifft: „In guter Gesellschaft“ im Tagesspiegel vom 22. Juli 2002 Herr Hunzinger handelt mit Kontakten zwischen Wirtschaft und Politikern und berät sie in Sachen Public Relations.

Betrifft: „In guter Gesellschaft“ im Tagesspiegel vom 22. Juli 2002

Herr Hunzinger handelt mit Kontakten zwischen Wirtschaft und Politikern und berät sie in Sachen Public Relations. Ersteres lässt er sich von der Wirtschaft bezahlen und Letzteres von den beratenen Politikern. Und da fragt Herr Özdemir allen Ernstes, warum der kaufmännisch handelnde Hunzinger ihm ein geldwertes zinsgünstiges Darlehen überlässt?

Die Frage ist leicht zu beantworten: Aus genau dem Grund, aus dem Herr Hunzinger Ihnen, mir und jedermann keine Honorare zahlt und verbilligte Kredite gewährt: Sie und ich sind keine Abgeordneten, wir können der unseren Kontakt suchenden kaufmännisch denkenden Wirtschaft im Gegenzug für die von Herrn Hunzinger erfahrenen Wohltaten keine Entscheidungen gewähren, die sonst nicht, später oder anders fielen.

Man stelle sich nur einmal vor, was geschähe, wenn ein Richter von einem Kaufmann, der Kontakte zu Prozessführenden vermittelt, verbilligte Kredite und Honorare erhielte. Der Interessenkonflikt ist so evident, dass der Gesetzgeber diesen fiktiven Vorgang unter Strafe gestellt hat. In der Politik ist dieser tatsächlich unhaltbare Zustand dagegen gang und gäbe.

Michael Deike, Berlin-Frohnau

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false