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Meinung: Langfristige Prognosen sind schwierig

„Aufschwung für alle“ vom 26. Oktober und „Merkel verspricht Wohltaten“ vom 24.

„Aufschwung für alle“ vom 26. Oktober

und „Merkel verspricht Wohltaten“

vom 24. Oktober

Die Aussage von Wirtschaftsminister Glos zum „Aufschwung für alle“ und zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in diesem und kommendem Jahr ist „Kaffeesatzleserei“. Selbst namhafte Wirtschaftsinstitute mit makroökonomischer Kompetenz liegen bei langfristigen Prognosen daneben.

In der heutigen Zeit der globalisierten Finanzsysteme, der unsicheren Lage in den Krisengebieten und der sich anbahnenden Energieknappheit sind ex ante Aussagen nur noch für einen sehr kurzen Zeitraum möglich. In welch kurzer Zeit Aussagen ihre Gültigkeit verlieren, hat die Bundeskanzlerin bewiesen. Auf der Klausurtagung des Bundeskabinetts in Meseberg am 23./24. August war Frau Merkel noch der Ansicht, dass wir nur „die Grundlage des Aufschwungs stärken müssen, damit er dauerhaft wird.“ Jetzt, bereits neun Wochen nach ihren Aussagen, muss sie auf der Tagung des Industrieverbands BDI zurückrudern und redet davon, dass der „Aufschwung kein Rechtsanspruch ist“ und dass die deutsche Wirtschaft immer in Gefahr ist, die Zeche für Risiken zahlen zu müssen, die vielleicht anderswo eingegangen würden.

Dr. Hans-Dieter Seul,

Berlin-Lichterfelde

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