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Meinung: Sowjetische NS-Opfer werden oft vergessen

„Konto des Lebens“ vom 17. November 2004 Der Bericht aus der Ukraine über Schicksale ehemaliger NSZwangsarbeiter erwähnt kurz die Übergabe von 15000 gespendeten Euros des Vereins „Kontakte-Kohtaktbl e.

„Konto des Lebens“ vom 17. November 2004

Der Bericht aus der Ukraine über Schicksale ehemaliger NSZwangsarbeiter erwähnt kurz die Übergabe von 15000 gespendeten Euros des Vereins „Kontakte-Kohtaktbl e.V.“ Dies bedarf einer Ergänzung. In diesem Jahr wurden außerdem von dem Verein 120000 Euro in der Ukraine an 400 ehemalige sowjetische Kriegsgefangene überbracht. Diese auch vom Tagesspiegel „vergessenen“ NS-Opfer waren zu härtester Zwangsarbeit verurteilt, was bekanntlich über drei Millionen Gefangene nicht überlebten. Die Überlebenden, soweit sie auch später Stalins GuLag durchstanden, erfahren am Ende eine letzte Kränkung: Ihnen wird vom deutschen Gesetzgeber der Leistungsanspruch durch die in Ihrem Artikel genannte Bundesstiftung verwehrt. Die als Missachtung ihrer Menschenwürde empfundene Verweigerung wiegt schwerer als die betrogene Hoffnung auf die „Zwangsarbeiterentschädigung“. In Briefen des Berliner Vereins und bei persönlichen Begegnungen erfahren ehemalige sowjetische Kriegsgefangene erstmals eine Zuwendung aus Deutschland. Ein Bürger-Engagement für die „vergessenen“ NS-Opfer im Osten gibt vielen dieser Menschen wenigstens zum Lebensende noch ein Zeichen von Humanität und Solidarität.

Eberhard Radczuweit, Projektleiter von „Kontakte-Kohtaktbl e.V.“, Berlin-Schöneberg

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