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Meinung: Ungewollt Kinderlose werden bestraft

Betrifft: „Zahl der Geburten und Hochzeiten sinkt weiter“ vom 6. April 2004 Eine inzwischen sehr angewachsene Gruppe fehlt in der Aufzählung der Kinderlosen: Die der ungewollt Kinderlosen.

Betrifft: „Zahl der Geburten und Hochzeiten sinkt weiter“ vom 6. April 2004

Eine inzwischen sehr angewachsene Gruppe fehlt in der Aufzählung der Kinderlosen: Die der ungewollt Kinderlosen. 1996 waren es noch circa 70 000, für das vergangene Jahr 2003 wurde die Anzahl mit 1,2 Millionen angegeben – und das sind nur die offiziell und aktuell erfassten Paare.

Nach erfolglosen Behandlungen und Bemühungen, zu alt für Adoption, wird man dann der Prügelknabe der Nation – mit Aussicht auf Bestrafung im Alter, siehe Rentenpläne. An der Situation der Familien, die auf Unterstützung angewiesen sind, ändert das auch nichts. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist die ungewollte Kinderlosigkeit eine Krankheit.

Eine Gruppe der Bevölkerung gegen die andere auszuspielen, ist nur eine Ablenkung von den Fehlern der Regierungen – aller Regierungen der letzten Jahrzehnte! Es wird Zeit, dieses Tabu zu brechen und eine anständige Ursachenforschung zu betreiben.

Paulina Schmidt, Berlin-Wilmersdorf

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