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Meinung: Weltfremd

Zur Diskussion um Zivilcourage: Beitrag von Senator Körting vom 29.10.

Zur Diskussion um Zivilcourage: Beitrag von Senator Körting vom 29.10.2006

Wie gut, dass arabische/türkische Jugendliche den Tagesspiegel eher weniger lesen. Sie würden sich totlachen über das weltfremde Geschreibsel des Dr. Körting. Doch was kann man von einem Innensenator verlangen, der sich nicht entblödet, der naiven Intendantin der Deutschen Oper – neben der albernen LKA-Terror-Kaffeesatzwarnung – noch einen privaten Hysterieanruf hinterherzuschieben? Der war unsinnig, unredlich und feige. Genau wie sein jetzt erwähnter Zivilcouragehinweis auf unerwünschte, diktatorisch verordnete Solidarität. Zwischen dieser und dem seit vielen Jahren üblichen deutschen Gutmenschen-Nichts füllt theoretisches Geschwätz die sonst gähnende Leere. Diese muss endlich effektiv gefüllt werden. Denn wenn alle kulturellen Normen der Erziehung wegbrechen und gewaltfreie Vorbilder weder als cool noch als geil gelten, hat jeder Bürger einen Anspruch auf den Schutz, vor allem aber auf die Solidarität des Staates. Wie das funktionieren kann, hat uns zum Beispiel die New Yorker Polizei mit ihrer „Null -Toleranz-Strategie“ erfolgreich vorgemacht. Wir müssen das Rad nicht einmal neu erfinden. Doch da unsere Politiker den Berliner Alltag niemals ungeschützt erleben, leiden sie auch nicht unter Realitätsverlust, sie leben ihn.

Heinz Uth, Berlin-Steglitz

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