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Meinung: Wer sich in Sprachen zu Hause fühlt

„Wer sind die Deutschtürken?“ von Caroline Fetscher vom 17.

„Wer sind die Deutschtürken?“

von Caroline Fetscher vom 17. Februar

Wer sind die Deutschtürken – das ist eine wichtige Frage. Die türkischstämmigen Mitbürger sind Teil oder Nachfahren der ersten größeren Gruppe seit den französischen Hugenotten um 1700, die „auf Einladung“ nach Deutschland kam, um hier zu arbeiten und zu leben. Hunderttausende sind deutsche Staatbürger geworden, viele hier geborene Kinder waren es von Geburt an.

Das Sprachproblem vieler Kinder und Jugendlicher ausländischer Herkunft muss man sehr ernst nehmen. Alle Schulen, auch die Privatschulen, sollten einen einheitlichen prozentualen Anteil an „Sprachförderschülern“ aufnehmen müssen. Nur wenn die Aufgabe der Sprachförderung auf alle Schulen gleichmäßig verteilt wird, kann sie gelingen und nur so kann man verhindern, dass in bunten Stadtteilen wie Kreuzberg und Neukölln Familien mit schulpflichtigen Kindern wegziehen und sich die Lage für die bleibenden Familien immer schwieriger gestaltet.

Es ist verwunderlich, dass es nicht bereits mehr Gymnasien mit Türkisch als Fremdsprache oder mit einem deutsch- türktischen Abschluss gibt. Sicher, ohne die deutsche Sprache geht nichts, aber beschenkt ist, wer sich in zwei (oder mehr) Sprachen zu Hause fühlt. Dieses Potenzial bereits in der Schulausbildung einbringen zu können und hierbei gefördert zu werden, muss das deutsche Bildungssystem ermöglichen.

Henrik Drewes, Berlin-Neukölln

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