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Meinung: Lieber zu viel warnen

Die Reaktionen schwanken zwischen Hysterie und Abwiegelung. Hat die baden-württembergische Politik überreagiert, als sie nach der anonymen Internet-Ankündigung eines Amoklaufs an einer nicht benannten Schule mit ihrer Warnung an die Öffentlichkeit ging?

Die Reaktionen schwanken zwischen Hysterie und Abwiegelung. Hat die baden-württembergische Politik überreagiert, als sie nach der anonymen Internet-Ankündigung eines Amoklaufs an einer nicht benannten Schule mit ihrer Warnung an die Öffentlichkeit ging? War es, wenn überhaupt, Aufgabe des Kultusministers, das zu tun? Diese Debatte ist typisch deutsch. Wir können sie überhaupt nur führen, weil nichts geschehen ist. Hätten Politik und Polizei auf den Hinweis nicht reagiert, wäre es dann zu einem Anschlag gekommen – die allgemeine Empörung würde alles übertönen. Zu Recht. Vor dem Hintergrund dessen, was schon alles passiert ist, kann man eine solche Warnung nur ernst nehmen. Wenn der mögliche Tatort nicht lokalisierbar ist, müssen die Schutzmaßnahmen umfassend sein. Trittbrettfahrer, die die allgemeine Besorgnis für ihre üblen Spielchen ausnutzen, muss man bestrafen. Die Sicherheit der Kinder aber hat absoluten Vorrang. Wie bei jeder Terrorgefahr – und hier geht es um Terror – gilt, dass eine Warnung zu viel lästig, eine zu wenig aber tödlich ist. apz

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