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Meinung: Made in Germany

LEHRSTELLENMANGEL

Das Kind hat einen Namen: Ausbildungsoffensive 2003. Eine RiesenLücke von über 130 000 fehlenden Lehrstellen muss bis zum Herbst geschlossen werden. Deshalb haben die Minister Clement und Bulmahn die Vertreter der guten, alten Konsensgesellschaft zusammengetrommelt. Man hat alle offenen Fragen und Streitereien vertagt und will sich zu einer gemeinsamen Anstrengung aufraffen. In diesem Fall spricht die Erfahrung tatsächlich dafür, dass Unternehmer, Gewerkschaften und Politik die Lücke deutlich kleiner machen, um die Schulabgänger unterzubringen. Bei der Berufsausbildung fühlen sich alle an der Ehre gepackt, denn sie gehört zu den stolzen Beständen des „Made in Germany“. Aber das Lehrstellenproblem hat Gründe: Die Schulabsolventen bringen immer weniger Grundqualifikationen und Durchhaltevermögen für die Ausbildungsjahre mit. Der Anteil der ausbildungsfähigen Betriebe liegt unter 50 Prozent, der der ausbildungswilligen noch darunter. Die gesetzlich definierten Berufsbilder und die Ausbildung der Ausbilder haben mit dem Tempo der Arbeitswelt nicht Schritt gehalten. In Ostdeutschland war das System noch nie dual, sondern einfach staatlich. Viele offene Fragen – immer weniger offene Stellen. tib

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