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Meinung: Manchmal ist Schweigen nicht Gold

DIE PRÄSIDENTENFRAGE

Johannes Rau will sich noch nicht äußern, ob er für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stünde. Er wolle das Sommerloch nicht mit der Präsidentenfrage ausfüllen, sagte er dem ZDF. Die Entscheidung muss man respektieren, aber man darf sie auch falsch nennen. Respektieren, weil selbst ein Bundespräsident das Recht hat, seine persönlichen Pläne erst dann bekannt zu geben, wenn er es für richtig hält. Aber ein Staatsoberhaupt ist nicht nur Privatperson. Am 21. September wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Damit könnte sich die Zusammensetzung der Bundesversammlung ändern, in der RotGrün im Moment keine Mehrheit hat. Alleine der Verdacht, Rau wolle erst dann an die Öffentlichkeit gehen, wenn er die Chancen auf eine Wiederwahl besser abschätzen kann, wäre fatal. Die Präsidentenfrage wird also gerade wegen seines Schweigens ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Edmund Stoiber, Bernhard Vogel, Erwin Teufel sind diskutierte Nachfolger. Eine Anregung: Nicht nur amtierende oder ehemalige Länderchefs sind präsidiabel. Kandidaten oder Kandidatinnen dürfen gerne etwas jünger sein. Und wenn ihre Namen für Nachdenklichkeit, oder, sagen wir: Nachhaltigkeit in der Politik stünden, wäre das kein Fehler. apz

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