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Meinung: Marke des Todes

PAKISTANISCHE OFFENSIVE GEGEN AL QAIDA

Man muss sich Al Qaida wie McDonald’s vorstellen: Ein modernes Unternehmen, das dezentral geführt wird. In der Wirtschaftssprache wird so etwas Franchising genannt: Man verkauft den Namen und das Markenimage, aber jede einzelne Filiale ist ein eigener Unternehmer. Ob die Anschläge von Casablanca, in Istanbul oder nun in Madrid: Jedesmal waren es lokale Gruppen, die die Anschläge ausführten. Ob die Instruktionen von Osama bin Laden direkt kamen oder nur inspiriert waren von der „Marke“ Al Qaida, ist noch offen. Aber da es der AlQaida-Führung schwer fällt, mit der Außenwelt zu kommunizieren, dürfte sie kaum Anteil an der operativen Planung der Anschläge gehabt haben. Vielleicht hat sie nur die Zielländer vorgegeben, also so etwas wie die Unternehmensstrategie definiert. Sollten die Pakistaner nun wirklich die Nummer zwei der Organisation, Aiman al Zawahiri, gefangen nehmen, dann wird das die Schlagkraft der auf der Welt verteilten Terrorzellen kaum mindern. Zudem ist die „Marke“ Al Qaida eng mit dem Namen ihres Führers verbunden. Ihr Image unter radikalen Islamisten wird erst dann leiden, wenn auch bin Laden selbst gefasst wird. clw

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