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Meinung: Matthies meint: Entwicklungen im Gästehaus

Dies ist die große Zeit der Rechnungshöfe. Sie zwicken und zwacken die Mächtigen auf eine Art, die den einfachen Wahlbürger Hoffnung schöpfen lässt - kein Wunder, dass die Mächtigen auf Rache sinnen.

Dies ist die große Zeit der Rechnungshöfe. Sie zwicken und zwacken die Mächtigen auf eine Art, die den einfachen Wahlbürger Hoffnung schöpfen lässt - kein Wunder, dass die Mächtigen auf Rache sinnen. Da die kritischen Prüfer nicht einfach aus dem Amt gehebelt werden können, muss man ihnen irgendwas Nachteiliges anhängen, doch es ist zum Verzweifeln. Keine sexuellen Verfehlungen, keine Stasi-Gerüchte, keine nachrichtendienstliche Agententätigkeit. Die schlauen Sachsen zeigen uns jetzt den Weg: Staatskanzlei-Chef Georg Brüggen, Biedenkopfs Mann fürs Grobe, hat jetzt zu dessen Gästehaus-Affäre mitgeteilt, an den Missständen sei der Rechnungshof selbst schuld. Er habe nämlich die Zustände im Gästehaus schon 1994 gerügt, sei der Angelegenheit damals aber nicht weiter nachgegangen. Dies habe "zu einem wesentlichen Teil zu den Entwicklungen im Gästehaus" beigetragen. Zu Deutsch: Man wusste vom Rechtsbruch, hat aber weitergemacht, weil... Ja, warum eigentlich? Weil niemand die Fallschirmjäger geschickt hat? Die sächsische Logik hat was Bestechendes, man möchte fast sagen: Berlinisches. Gut möglich, dass wir den Trick hier zu Lande noch brauchen. Unsere Rechnungsprüfer sollten sich warm anziehen.

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