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Meinung: Matthies meint: Haiderhaiderhaider

Italien können wir jetzt wohl komplett vergessen. Es ist Wahlzeit, und angeblich gibt es drunten schon zehn Parteien, die sich auf den Namen ihres österreichischen Nachbarn Jörg Haider berufen.

Italien können wir jetzt wohl komplett vergessen. Es ist Wahlzeit, und angeblich gibt es drunten schon zehn Parteien, die sich auf den Namen ihres österreichischen Nachbarn Jörg Haider berufen. Ein Parteiführer behauptet sogar, wer ihn wähle, der unterstütze Haider. Zehn Parteien, jede gut für schätzungsweise 33 Prozent - das macht 330 Prozent Zustimmung, ein Umsturz! Italien, wie gesagt ... Seltsam ist nun allerdings, dass der Namenspatron dieser politischen Katastrophe europäischen Ausmaßes, Haider selbst, überhaupt kein Vergnügen daran findet und einen ziemlich bürokratischen Ausweg gewählt hat: Er hat seinen Namen als Marke eintragen lassen, so, wie man Frühstücks-Rama oder Meister Proper zu schützen pflegt, und wer sich künftig auf ihn beruft, der wird einen verdammt guten Grund vorweisen müssen. Ihn einfach nur so hinschreiben, haiderhaiderhaider, könnte teuer werden, und wir können nur hoffen, dass die Eintragung in Deutschland noch nicht rechtswirksam ist. Aber was wird dann? Lizenzgebühren für negative Erwähnungen? Abmahnungen für kritische Leitartikel? Müssen wir den Namen ganz ersetzen, so, wie Harry-Potter-Fans "Du weißt schon, wen" sagen, wenn sie den teuflischen Lord Voldemort meinen? Mal abwarten. Für heute haidern wir uns noch einen kleinen Gratis-Vorrat zusammen: Haiderhaiderhaider. Bedienen Sie sich!

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