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Meinung: Matthies meint: Lysis-Trata

Möglicherweise ist das etwas viel Bildungsgut an dieser Stelle. Aber wir wollen dennoch an Aristophanes erinnern, dessen Komödienfigur Lysistrata den Peloponnesischen Krieg dadurch zu beenden trachtete, dass sie die Frauen Athens zur ehelichen Verweigerung aufstachelte.

Möglicherweise ist das etwas viel Bildungsgut an dieser Stelle. Aber wir wollen dennoch an Aristophanes erinnern, dessen Komödienfigur Lysistrata den Peloponnesischen Krieg dadurch zu beenden trachtete, dass sie die Frauen Athens zur ehelichen Verweigerung aufstachelte. Friedensbewegung: Wäre das nicht mal ein Thema? Ja, und da ist er auch schon, der Vorschlag der beiden Allzweckprofessoren Grottian und Narr, deren Faible für das Unrealistische und an den Haaren Herbeigezogene an sich ja legendär ist. Diesmal aber haben sie fett ins Schwarze getroffen mit ihrer ganz persönlichen Abwandlung des Lysistrata-Motivs: An zwei Tagen der nächsten Woche, so fordern sie, sollen Deutschlands Professoren aus Protest gegen den Bundeswehr-Einsatz streiken. Nicht im Ehebett, nein, sondern an einer vielviel empfindlicheren Stelle: an den Universitäten. Zwei Tage! Eine Drohung, so verheerend für Forschung und Lehre, dass dem Kanzler eigentlich keine Wahl bleibt. Andererseits birgt die Idee die kleine Chance, dass die Professoren Lysis und Trata an diesen Tagen streikhalber Ruhe geben. Und das wäre dann im Ergebnis ganz o.k.

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