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Meinung: Maul- und Klauenseuche: Unklug: Künast attackiert Höhn

Wer unter Druck steht, neigt zu Überreaktionen. Renate Künast steht unter einem hohen Erwartungsdruck und hat sich gestern ungeschickt verhalten.

Wer unter Druck steht, neigt zu Überreaktionen. Renate Künast steht unter einem hohen Erwartungsdruck und hat sich gestern ungeschickt verhalten. Nach einigen Wochen des Schweigens hat sie Bärbel Höhn, Landwirtschaftsministerin in NRW, öffentlich Mängel bei der Bekämpfung von MKS zugeschoben. Das war ein Fehler - unabhängig davon, ob Künast Recht hat mit ihrer Kritik. Die sollte sie intern zwischen den Ministerien, Ämtern und Behörden regeln. Oder wurde das schon versucht? Als Ministerin jedenfalls hat Künast andere Mittel als die Öffentlichkeit, um mit NRW ins Benehmen zu kommen. Und sie braucht Verbündete für die Agrarwende. Bisher konnte sie nämlich keinen ernst zu nehmenden Erfolg vermelden. Die Maul- und Klauenseuche ist zwar eine üble Krankheit, aber der Aktionismus gegen die Seuche überdeckt zurzeit die strukturellen Probleme der Landwirtschaft und ihrer Politik. Die wurden nach Jahrzehnten des Durchwurstelns mit BSE für jedermann offensichtlich. Um jedoch an Massentierhaltung, Tiertransporten, Chemikalien im Stall und auf dem Acker, nicht zuletzt an der Subventionspraxis der EU etwas zu ändern, ist Künast auf jede Unterstützung angewiesen. Gerade auf die von Bärbel Höhn.

ufo

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