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Mediengipfel zum iPhone?: App-Politiker

Beim Streit um die Apple-Applikationen zeigt sich, wie Medienpolitik nicht funktioniert

Apps sind Applikationen für das iPhone von Apple. Rund 100 000 dieser mehr oder weniger sinnvollen Anwendungen gibt es. Neu ist, dass der Hype die Politik erreicht und den „App-Politiker“ kreiert hat – wie Wolfgang Börnsen (CDU) und Burkhardt Müller-Sönksen (FDP). Zornbebend über die von der ARD angekündigte, kostenlose „Tagesschau“- App, wird ein Mediengipfel der Ministerpräsidenten dazu gefordert. Beider Politiker Empörung passt im Tenor wie beim Timing bestens zur Empörung des Springer-Konzerns, der gerade für „Bild“ und „Welt“ kostenpflichtige Apps gestartet hat. Es stärkt die Qualität von Medienpolitik ganz und gar nicht, wenn ereignis- und interessenbezogen Alarm gegeben wird. Die Ministerpräsidenten werden in diesem Jahr ein neues Gebührenmodell finden müssen. Da sind brillante Ideen willkommen, das ist verflixt kompliziert und ebenjene Folie, vor der über die Medienordnung und den Medienmarkt nachgedacht werden muss. Ein App ist da nur eine Ableitung. Börnsen und Müller-Sönksen haben mit ihrem Gipfelsturm mustergültig nachgewiesen, wie Medienpolitik nicht funktionieren kann: Dass Politiker auf einen populistischen Zug springen, statt sich um den Fahrplan zu kümmern.

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