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Meinung: Mehr als ein Ersatzdienst

BUNDESTAG VERLÄNGERT AFGHANISTAN-MANDAT

Wie prekär die Sicherheitslage in Kabul ist, hat die Bundeswehr erst vor zwei Tagen wieder erfahren: Zwei Dolmetscher starben bei einem Selbstmordattentat auf deutsche Soldaten der ISAFTruppe. Es ist also keine Routine-Mission, die der Bundestag gestern um ein Jahr verlängert hat. Ab Februar will Deutschland gar mit den Niederlanden die Führung der Schutztruppe übernehmen. Der wird es schwer genug fallen, auch nur den eigenen Schutz sicherzustellen. Vor einigen Tagen haben die UN noch davor gewarnt, dass Al Qaida an der Grenze zu Pakistan Trainingscamps für Terroristen einrichte. Angesichts der Neuordnung Al Qaidas wird die Gefahr in den nächsten Monaten also eher zu- denn abnehmen. Da war es wichtig, dass der Bundestag den 2500 deutschen Soldaten in Afghanistan mit großer Mehrheit den Rücken gestärkt hat. Genauso wichtig war es für die Koalition, eine eigene Mehrheit in dieser Frage zu haben – ganz ohne Abweichler. Dass aber gestern wieder eine neue Anfrage aus Washington bekannt wurde für einen Irak-Krieg macht deutlich: Ein verstärktes Engagement in Afghanistan bewahrt Rot-Grün nicht vor unangenehmen Entscheidungen an einer anderen Front. clw

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