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Merkel und Sarkozy: Paartherapie

Es sind herrliche Zeiten – für alle, die nach Anzeichen suchen für Zerwürfnis, Zerrüttung, möglicherweise Zerfall in der EU. Es sind jene, die sich ein Euro-Land nach dem anderen vornehmen, um aus Zweifeln an Europas Stabilität Kapital zu schlagen. Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy wissen das.

Also hatten sie nach ihrem geplatzten Treffen nichts Eiligeres zu tun, als Einigkeit zu demonstrieren. Weil sich das immer gut macht, schrieben sie einen gemeinsamen Brief an EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Allerdings gleicht ihre Aufforderung an die Kommission, beim Kampf gegen die Spekulation an den Finanzmärkten Tempo zu machen, einem aus der Not geborenen Befreiungsschlag. Er täuscht darüber hinweg, dass beide sich immer noch nicht ernsthaft an die Herkulesaufgabe gemacht haben, die in der Koordinierung der europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik liegt. Und vor allem Merkel sollte dabei eines nicht zeigen – grundsätzliches Misstrauen gegenüber den Ideen des Pariser Staatschefs. Ein Paar à la Schmidt/Giscard d’Estaing oder Kohl/Mitterrand sind die beiden nicht. Vielleicht werden sie es in der Krise. ame

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