zum Hauptinhalt
Die Bundeswehr unterstützt den Einsatz in Mali mit Transall-Maschinen.

© dpa

Mission in Afrika: Mali bräuchte mehr deutschen Einsatz

Für erste scheinen die Islamisten in Mali besiegt. Doch das Beispiel Afghanistan zeigt: Schnell kann daraus ein Fiasko werden. Deshalb ist der magere Umfang des deutschen Engagements peinlich.

Von Michael Schmidt

Gao ist erobert, Timbuktu ist befreit. Die Islamisten sind vertrieben. Fürs Erste zumindest. Das war der einfache Teil der Mission. Der schwierigere beginnt jetzt, wenn es darum geht, Mali in einen Zustand zu versetzen, politisch und wirtschaftlich, der Extremisten den Boden entzieht. Aufbau des Landes, wirtschaftliche Entwicklung, Kampf um Herzen und Köpfe. Wem das bekannt vorkommt, wen diese Begriffe an das Fiasko in Afghanistan erinnern, der liegt nicht verkehrt. Auch am Hindukusch schien man sich, wie jetzt in Afrika, der Zustimmung der Einheimischen sicher sein zu können. Auch Kabul hat man, wie jetzt der Regierung in Bamako, Millionen zugesagt, ja, inzwischen sogar Milliarden zukommen lassen. Mit bekanntem Ergebnis. Umso niederschmetternder und nachgerade peinlich ist der Befund in Sachen Mali heute: Vor allem das deutsche Engagement, drei Flugzeuge und 15 Millionen Euro, nimmt sich geradezu läppisch aus und bleibt weit hinter dem zurück, was doch als notwendig erkannt wurde. Dabei dürfte der Afghanistan-Einsatz genau das gelehrt haben: Wer anfangs zu zögerlich vorgeht, zahlt später einen umso höheren Preis.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false